Jeder größere Hof oder jedes kleinere Anwesen musste über eigene wirtschaftliche Einrichtungen verfügen, zu denen in der Regel ein Hof, ein Schafstall, eine Wassermühle und auch eine eigene Brauerei gehörten. Der Zwangsabkauf des adeligen Bieres durch die Untertanen brachte dem Gutsbesitzer einen beträchtlichen Gewinn, und oft war der Gewinn aus dem Bierverkauf die einträglichste wirtschaftliche Tätigkeit. Dies war auch 1713 auf dem Gut Dolní Břežany der Fall. Kehren wir jedoch zu den ältesten schriftlichen Quellen zurück, die die Existenz der Brauerei in Břežany belegen. In der Beschreibung der Festung aus dem Jahr 1580 werden auch eine Brauerei und eine Mälzerei erwähnt, in der mindestens einmal pro Woche ein gehopftes Getränk gebraut wurde. Zu dieser Zeit wurde das Bier noch aus Weizenmalz hergestellt. Es ist sehr wahrscheinlich, dass sich die ursprüngliche Brauerei direkt am Hof der Burg (oder des Schlosses) befand; spätestens zu Beginn des 19. Jahrhunderts wurde ein separates Brauereigebäude gegenüber dem Gemüsegarten des Anwesens errichtet, zu dem 1850 auch die Wohnung des Försters (Nr. 11) gehörte, lose damit verbunden waren die Wohnung des Pflegers (Nr. 12), der Weinkeller (Nr. 56) und eine Pottascheaufbereitungsanlage.
Die Qualität des Bieres wird seit jeher durch das verwendete Wasser beeinflusst, weshalb es bereits Ende des 16. Jahrhunderts von der „lebendigen Quelle“ über Eichenrohre in die Mälzerei und Brauerei geleitet wurde: „... das lebendige Wasser aus der Quelle wird in den Brunnen im Hof der Burg geleitet, der aus Eichenholz besteht und sich unter dem Dach in einem besonderen Verschluss befindet, und von dem Brunnen geht das Wasser in die Mälzerei und Brauerei.
Im 19. und 20. Jahrhundert war die Klizerda-Quelle eine Quelle hervorragenden Trinkwassers. Das Gut baute auch selbst Hopfen an, die ersten Hopfenfarmen wurden von Anna Voděradská von Hrušov im Jahr 1580 gegründet. Es wurde mehr Hopfen angebaut, als die Brauerei verbrauchte, weshalb sie ihn auch verkaufen konnte. Aus alten Karten vom Anfang des 19. Jahrhunderts geht hervor, dass der Hopfen damals auf den Flächen um die Ziegelei an der Straße nach Ohrobec angebaut wurde. Auch Brennholz war ein wichtiges Gut - für die Herstellung des Getränks selbst, aber auch für die Trocknung des Malzes. Das Holz wurde aus den hiesigen Gutswäldern beschafft.
Das Brauen in Břežany war jedoch nicht immer erfolgreich. Während des Dreißigjährigen Krieges verfiel das Gebäude der Brauerei, wie der damalige Verwalter im Gedenkbuch des Gutes beklagte: „Die Brauerei, die ebenfalls in jeder Hinsicht ruiniert war, war voll von Soldaten und Dung aus dem Abbau in ihr und in der Mälzerei, die mit großem Aufwand eines Zimmermanns, eines Böttchers, eines Schmieds und eines Maurers unter Mithilfe vieler Tage bäuerlicher Arbeiter wieder in den alten Zustand gebracht wurde. “
Die wohl jüngste detaillierte Beschreibung der Brauerei vor ihrem Abriss in den 1960er Jahren stammt aus der berüchtigten Zeit der Verstaatlichung im Jahr 1948. Zu dieser Zeit wurde dort kein Bier mehr gebraut, und der Zustand des einstöckigen Steinbaus mit sechs Räumen wurde als sehr schlecht beschrieben. Das ehemalige Sudhaus wurde als Lager genutzt, die Räume im Erdgeschoss bestanden aus Ställen mit einem Gewölbe, einem Futterlager, einem Speicher und zwei Kellern.
Im Juni 2015 begannen sie, in Dolní Břežany eine neue Brauereigeschichte zu schreiben - in unmittelbarer Nähe des Laserforschungszentrums HiLASE errichteten sie eine moderne Brauerei, in der traditionelle tschechische Biere gebraut werden, darunter das einzigartige Dolnobřežanská 10° und Laser-Bier - ein klassisches tschechisches helles Lagerbier, das seinem Namen alle Ehre macht. Neben diesen tschechischen Klassikern brauen wir auch eine Reihe von obergärigen Spezialbieren - das halbdunkle York, das Weizenbier Gari, das schwarze Stout Theodor und das aromatische India Pale Ale.
In der Brauerei können Sie im Restaurant sitzen und das örtliche Bier probieren, oder Sie können einchecken und ein Bier-Spa und eine Massage genießen.