Foto hinzufügenZusammenhängende Fotos (0)
Zu diesem Denkmal liegen uns keine zusammenhängenden Bilder vor. Es würde uns freuen, wenn Sie hier ein Bild hinzufügen würden.
In der historischen Literatur wird von der Schlacht bei Jankov als einem der wichtigsten Treffen des Dreißigjährigen Krieges gesprochen. Warum? Aus einfachem Grund: Der langjährige Konflikt zwischen der schwedischen und kaiserlichen Armee litt unter dem Umstand, dass deren Kräfte lange Zeit über ausgeglichen waren. Auch wenn die Schweden oder die Kaiserlichen hier und da in einer Schlacht siegten, bedeutete das nie die Vernichtung des Gegners. Dieses tödliche Gleichgewicht, das den Krieg Jahrzehnte andauern ließ, kam erst bei Jankov ins Wanken. Die kaiserliche Armee hörte praktisch auf zu existieren, ihr Oberbefehlshaber wurde gefangen genommen. Die Bayrische Reiterei, mit der man für den Frühjahrsfeldzug in Frankreich rechnete, war aufgerieben. Nun blieb nichts anderes mehr übrig, als ernsthaft über den Frieden nachzudenken.
Während das Torso der kaiserlichen Armee nach Prag zog, wo im Kloster Na Slovanech auch Feldmarschall Johann Götz begraben liegt, marschierten die Schweden in Richtung Jihlava (Iglau) und Wien. Es waren letztendlich nur die Berichte über die Friedensverhandlungen, die sie an einem Angriff auf die kaiserliche Residenzstadt hinderten. Noch auf dem Rückweg versuchte Torstensson erfolglos Brünn einzunehmen, um im Oktober mit seiner Armee endlich die böhmischen Länder zu verlassen.
Auf dem Schlachtfeld von Jankov blieben 6 500 Gefallene liegen, die an Ort und Stelle in großen Massengräbern begraben wurden. Eines von ihnen befindet sich wahrscheinlich an der Stelle zwischen Habrovka und dem alten Weg von Ratměřice nach Jankov. Vielleicht gerade dort, wo heute das große Kreuz steht. Alle Dörfer in der Umgebung wurden gebrandschatzt und zerstört, nur Jankov selbst kam leidlich davon. Und so erlebte auch dieser Landstrich, was damals in einem großen Teil Europas gang und gäbe war. Die Menschen verließen die verwüstete Gegend und es sollte einige Jahrzehnte dauern, bis sie langsam wieder zurückkehrten.
Heute ist die Schlacht bei Jankov nahezu vergessen, von einem Ereignis in den Schatten gestellt, das zwar auch mit dem Dreißigjährigen Krieg verbunden ist, unsere Geschichte jedoch viel nachhaltiger beeinflusst hat – der Schlacht am Weißen Berg. Damit die Schlacht bei Jankov, die sicher von größerer Bedeutung für die Geschichte Europas als Böhmens war, nicht ganz aus dem hiesigen Bewusstsein verschwindet, entstand diese Publikation.