LEADER

Zur Entwicklung ländlicher Gebiet sind die LEADER-Prinzipien eine besonders geeignete Methode, da sie dem örtlichen Potenzial durch Verbindung der verschiedenen Subjekte, die in dem entsprechenden ländlichen Raum aktiv sind, entsprechende Impulse geben.  Lokale Aktionsgruppen, die das Leaderprinzip anwenden, ergänzen auf geeignete Weise die lokalen Selbstverwaltungen.

Die schwache ökonomische Situation der einzelnen ländlichen Gemeinden und die Notwendigkeit, sich gegenseitig zu helfen, bewegt die Gemeinden zu einer tieferen Zusammenarbeit im Rahmen ganzer ländlicher Gebiete und zur Gründung im ländlichen Raum tätiger Partnersubjekte. Das Programm für ländliche Erneuerung aus dem Jahre 1998 wendete besonderes Augenmerk auf die Zusammenarbeit unter den Gemeinden. Die Entwicklungsstrategien der ländlichen Mikroregionen werden in der ČR auf schon bewährte Weise konzipiert, samt Realisierung und Verwaltung derjenigen Tätigkeiten, die den sozialen und wirtschaftlichen Aufschwung einer bestimmten Region zum Ziel haben.

Die Tschechische Republik hat ihre Eigenheiten, die auf ihrer historischen Entwicklung, der Besiedlungsstruktur und -dichte, ihren Verkehrswegen und dem Charakter der örtlich ansässigen Wirtschaftssubjekte beruht.  Ein markantes Spezifikum ist die sozialökonomische Struktur der Landbevölkerung, die von gesellschaftlich-politischen Veränderungen und der Zwangsaussiedlung nach dem Krieg, der Alterung der Bevölkerung auf dem Lande, dem Zerfall der landwirtschaftlichen Großproduktion, von den Veränderungen der stadtnahen Landgebiete und in der letzten Zeit auch von einer Vertiefung der Unterschiede zwischen Land- und Stadtgebieten gezeichnet ist.

Von Bedeutung sind auch die langjährigen Erfahrungen der Gemeinden, Gemeindeverbände und lokalen Aktionsgruppen mit der Entwicklungsprogrammierung und mit der Vorbereitung und Realisierung von Projekten  (POV, SAPARD, LEADER ČR, OP Entwicklung ländlicher Räume und einer multifunktionellen Landwirtschaft).
Zur tatkräftigen Entwicklung der lokalen Aktionsgruppen ist die Unterstützung durch gegenseitige Informationstätigkeit notwendig - sowohl passiv (Internet – Schaffung von LAG-Portalen), als auch aktiv (Seminare, Arbeitstreffen, gemeinsame gesellschaftliche Veranstaltungen und Aktionen).
Die LAG muss lernen, sich auch auf andere mögliche Quellen zu konzentrieren, z.B. auf private Quellen der LAG-Gebiete, regionale Zuschussprogramme, usw. Es muss ein systematisches Weiterbildungssystem der Mitglieder der LAG auf dem Gebiet von Management und Verwaltung, der Projektauswahl, Öffentlichkeitsarbeit und der Projektüberwachung, usw. geschaffen werden.

Die LEADER-Prinzipien sind für den Aufschwung der ländlichen Gebiete  eine besonders geeignete Methode, da sie zu positiven Effekten führen, die aus der Verquickung verschiedener Subjekte hervorgehen, die in dem entsprechenden ländlichen Raum aktiv sind. Die lokalen Aktionsgruppen, die das Leader-Prinzip anwenden, verstehen sich nicht als Gegenspieler der örtlichen Selbstverwaltung, sondern sollen diese in deren Bemühen um die Erneuerung und die positive Entwicklung der Gemeinden ergänzen und auch zur positiven Entwicklung der Landwirtschaft und der Natur- und Landschaftspflege beitragen.

Leader als Arbeits- und Kommunikationsmethode
● mobilisiert die lokalen Subjekte, damit sich diese der Probleme ihrer Region bewusst werden und damit beginnen, sich um deren Zukunft zu kümmern,
● sein Zugang zur lokalen Entwicklung ist dezentralisiert, integriert und es wendet das Prinzip „von unten nach oben“ an
● durch den Austausch und die Übertragung von Erfahrungen und die Schaffung von Netzen öffnet es ländliche Gebiete weiteren Regionen,
 es gelingt ihm, Aktionen geringeren Umfanges in Betracht zu ziehen, da den Antragstellern kleiner Projekte Verwaltungs-, Fach- und Finanzexperten zur Verfügung stehen (Gebietsanimatoren, Prozessbegleiter, Berater, Administratoren...)

Eine positive Erkenntnis aus den Programmen, die bisher die Methode Leader angewendet haben, ist die Tatsache, dass sich die lokalen Aktionsgruppen und ganz und gar der Notwendigkeit bewusst sind, Vorräte neuer qualitätsvoller Projekte schaffen zu müssen und zwar im Interesse der Nutzung und angemessenen Valorisierung der lokalen Spezifiken, als Vorbereitung auf den neuen Programmierungszeitraum der EU 2007 - 2013 und die reelle Nutzung des Landwirtschaftsfonds zur Entwicklung ländlicher Räume als Instrument der Gesamteuropäischen EU-Politik.

Trotz der nur kurzfristige Erfahrungen mit der Leader-Methode in der Tschechischen Republik kann gesagt werden, že dass die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass sie einen einzigartigen und außergewöhnlichen Beitrag zur Entfaltung der ländlichen Mikroregionen darstellt. Unter den Bedingungen in der Tschechischen Republik, in der oftmals noch Denkweisen vorherrschen, die sich an einstigen zentralen Leitungsmethoden orientieren, einschließlich der gezielten Beschränkung lokaler und individueller Initiativen, stellt diese Methode ein ausgeprägtes Innovationselement dar, das auf lokalem Niveau genügend Raum zur aktiven Einbeziehung aller ländlichen Subjekte in die Entwicklung der jeweiligen Mikroregion bietet, samt Übertragung der Verantwortlichkeit für die Ergebnisse dieser Tätigkeit auf lokalem Niveau.