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Als die Schweden nach Setschan/Sedlčany und über Amschelberg/Kosova Hora nach Wolframitz/Olbramovice zogen, unternahm die Kaiserliche Armee einen Gewaltmarsch nach Tabor, wo sie der Schnelligkeit wegen ihren Tross samt Vorratswagen und Marketendern zurück ließ. In der Nacht vom 4. zum 5. März 1645 verlagerte sie ihre Truppen bis zum Ort Ratměřice. Auf der Linie Odlochovice – Ratměřice – Skrýšov bezog sie Stellung, entschlossen, hier die entscheidende Schlacht zu schlagen, auf die der Kaiser so drängte.
Die Schweden gelangten zum gleichen Zeitpunkt über Utrženec und Jankova Lhota nach Jankov und bezogen auf der Linie Janovská Lhota – Höhe Chrastišov hinter Jankov – Otradovice Stellung.
Die Schwedenarmee wurde vom zweiundvierzigjährigen Feldmarschall Lennart Torstensson befehligt, einem Artillerieexperten und zu diesem Zeitpunkt bereits erfahrenen Heerführer. Unterbefehlshaber waren der vierzigjährige Generalmajor Robert Souhlas - ein Engländer und der spätere Schwedenkönig Generalmajor Karel Gustav. Die Armee zählte über 6 000 Mann Infanterie (Pikeniere und Musketiere), annähernd 8500 Mann Kavallerie, 500 Artilleristen, 900 Offiziere und Stabspersonal. Insgesamt also 16 000 Mann. Wie es damals üblich war, waren die meisten von ihnen angeworbene Söldner verschiedenster Nationalität. Nur zwei Regimenter hatten eigene Uniformen, alle anderen trugen gewöhnliche, zumeist ziemlich zerlumpte Kleider. Um sich in der Hitze des Gefechts zu erkennen, trugen sie blaue Schärpen und Bänder. Die Schwedenarmee verfügte über etwa sechzig Geschütze, meistens dreipfündige Kanonen (Kaliber 70 mm) mit 800 Meter Reichweite. Sie musste wohl aber auch über einige Vierundzwanzigpfünder verfügen, da auch solche Kanonenkugeln auf dem Jankover Schlachtfeld gefunden wurden.
Der Zustand der kaiserlichen Armee war trostlos. Seit ihrer vernichtenden Niederlage bei Leipzig im Jahre 1642 war sie einige Jahre lang größeren Treffen mit dem Gegner ausgewichen. Nun aber musste aus den noch kampfesfähigen Resten und Verstärkungen eine neue Armee aufgebaut werden. Kaiser Ferdinand III. kam zu Jahresanfang 1645 sogar nach Prag, um den Vorbereitungen auf die Schlacht mit den Schweden entsprechendes Gewicht zu verleihen. Er ernannte den damals zweiundfünfzigjährigen Feldmarschall
Melchior Hatzfeld zum obersten Befehlshaber. Die kaiserliche Armee bestand aus kaiserlichen Truppen, die aus Polen und Ungarn zusammengezogen worden waren, ergänzt durch Truppen, welche von den Verbündeten der Habsburger aus Bayern und Sachsen abgesandt wurden. Aber zum Bespiel die Bayrische Reiterei war nur für die Wintermonate "geliehen", in denen man in der Regel nicht Krieg führte. Im Frühjahr sollte sie wieder zurück in Bayern sein, das vom katholischen Frankreich bedroht wurde. Die kaiserliche Armee war zahlenmäßig etwa genauso stark wie die Schwedenarmee und hatte ebenso an die 16 000 Mann. Sie hatte eine etwa um zwei 2000 Mann stärkere Reiterei, dafür jedoch eine schwächere Artillerie. Nur 26, zumeist auch dreipfündige Kanonen.
So war auf verhältnismäßig kleinem Raum eine große Menge Menschen und Pferde konzentriert. Schätzungsweise lagerten über dreißigtausend Soldaten und zwanzigtausend Pferde rund um Jankov. Beide Armeen hatte kraftraubende Schneemärsche hinter sich, es herrschte Frost und alle nächtigten selbstverständlich unter freiem Himmel. Wegen der bevorstehenden Schlacht bestand strenges Verbot, sich nicht in die umliegenden Ortschaften zu zerstreuen. Es war Abend des 5. Märzes 1645, erster Fastsonntag. Das Gelände rings um Jankov war für die damalige Art der Kriegführung nicht besonders gut geeignet. In östliche Richtung wäre das Terrain für eine große Schlacht noch weniger geeignet gewesen.